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Die Weihnachtskatze

Warum ich direkt ins Auto gelaufen bin an jenem kalten Dezembermorgen, weiss ich eigentlich nicht so genau. Ich wusste natürlich, dass die Strasse gefährlich ist, schliesslich habe ich sie vorher schon oft überquert, ohne dass etwas passiert ist. Ich spürte einen kurzen, harten Schlag und dann nichts mehr.

Als ich wieder erwachte, war es nicht mehr kalt. Ich sass mitten in einer wunderschönen Blumenwiese an der warmen Sonne. Verwundert sah ich mich um. Da war ich vorher noch nie! Ich entdeckte viele andere Katzen. Grosse und Kleine und alle waren sie freundlich zueinander. Da gab es kein Gefauche und keine Revierkämpfe. Es war friedlich und ich fand sofort jede Menge Freunde.

„Du bist jetzt im Himmel, im Katzenhimmel, herzlich willkommen kleiner Kater“. Die Stimme gehörte einer hellen, menschenähnlichen Gestalt, mit einem gütigen Gesicht. Anstelle von Armen hatte sie zwei grosse Flügel. War ich beeindruckt! Engel, nannten die anderen Katzen die Gestalt.

Dieser Engel also zeigte mir den ganzen Katzenhimmel. Da gab es einen Gemeinschaftssaal, wo wir alle unser Fressen bekamen, es gab einen riesigen Raum mit den schönsten Schlafplätzen. Jede Katze durfte sich ihr Lager aussuchen. Es gab aber auch sogenannte Lernzimmer. An den Türen stand zum Beispiel „Mäuse fangen“, oder „Vögel ins Haus bringen“, „Vertrauen gegenüber den Menschen erlangen“, „Bedingungslose Liebe verbreiten“ oder „Was ist meine Bestimmung im Leben“. Der Engel erklärte mir, dass jeder, der in den Himmel kommt, einiges zu tun und zu lernen hat. Schliesslich musste man gut vorbereitet sein, wenn man wieder ein neues Leben beginnen wollte.

Fast alle Katzen wollten nicht so schnell wieder zur Welt kommen. Ich auch nicht. Es war zu schön und zu bequem hier. Ausserdem wollte ich viel lernen. Besonders im Zimmer „Vögel ins Haus bringen“ übte ich oft. Das hatte ich nämlich in meinem vorherigen Leben nicht besonders gut beherrscht.

Fast immer aber lag ich in der duftenden Blumenwiese an der warmen Sonne und schlief. Manchmal summte ich ein Lied, das tief aus meinem Innersten herauskam, als hätte es schon längst darauf gewartet. Ich spürte, dass ich Teil einer wundervollen, natürlichen Harmonie war. Was für ein herrliches Dasein!

Manchmal kamen andere Engel zu Besuch und sprachen mit uns. Eines Tages wurde es plötzlich strahlend hell. „Das Christkind kommt“, flüsterten ein paar ältere Katzen. Ehrfürchtig stand ich still und bewunderte dieses vollkommene Wesen. Es sah wunderschön, aber ziemlich ernst aus.

„Wir haben ein Problem“, sprach es. „Es gibt auf der Erde eine Frau, deren Herz bald zerreisst vor lauter Sehnsucht nach der Katze, welche im Dezember des letzten Jahres von einem Auto überfahren worden ist. Wer von euch war das?“Weil man ja das Christkind nicht belügen soll und jeder sich im Himmel sowieso edel und hilfreich benimmt, hob ich, ein wenig zögerlich, ich gebe es ja zu, die Pfote. Ich ahnte nämlich, dass das, was das Christkind im Sinn hatte, ziemlichen Einfluss auf mein wundervolles himmlisches Leben haben könnte.

„Du bist das also“ sprach das Christkind mit sanfter Stimme und schaute mich liebevoll an. Echt wahr! Christkinder haben sanfte Stimmen und schauen immer liebevoll, ausser sie haben ein Problem. Offenbar hatte das himmlische Kind nun keines mehr. „Du musst ein ganz besonderes Wesen sein, wenn man dich so sehr vermisst, dass es weh tut. Ich sehe, dass deine Seele so weit fortgeschritten ist, dass du den Menschen viel beibringen und viel Gutes tun kannst. Und du hast in dieser Zeit hier so gut gelernt, dass du schon jetzt wieder bereit bist, zur Erde zurückzukehren.“

Mein stark klopfendes Katzenherz sank ein klein wenig tiefer. „Hab keine Bange, kleiner Kater.“ Offenbar konnte dieses perfekte Wesen direkt in meine ängstliche Seele sehen! „Du wirst ein tolles Leben haben und dich sehr wohl fühlen. Ausserdem wird dir alles viel leichter fallen, als im Leben zuvor, weil du ja schon alles kennst. Du wirst nämlich zu der Familie zurückkehren, bei der du schon warst. Na, sind das nicht grossartige Aussichten?“

„Ja wenn das so ist, dann bin ich dabei“, mauzte ich begeistert.

„Du darfst dir aussuchen, wie du aussehen willst“ lächelte das Christkind.

„Echt??? Öööhh… dann hätte ich gerne eine Löwenmähne! Löwen sind stark und können toll jagen!“ Ich war ganz aufgeregt.

„Nein, kleiner Kater, das geht leider nicht. Löwen können nicht mit Menschen in Häusern leben. Aber ich mache dir einen Vorschlag. Wie wäre es, als Tigerkatze wieder geboren zu werden? Und diesmal wirst du weiblich, so wirst du es einfacher haben, deine Gefühle zu zeigen. Deine Menschen werden dich wunderschön finden und grosse Freude an dir haben.“

„Werden sie mich wiedererkennen?“ fragte ich unsicher.

„Das wirst du selber herausfinden. Hab keine Angst. Du hast in so kurzer Zeit soviel gelernt, dass du keine Mühe haben wirst, sie zu überzeugen.“

Es war schon seltsam: das Christkind konnte etwas sagen und man hatte keinen Zweifel daran, dass es so war.Und so kam es, dass ich im Herbst wieder zur Welt kam.

Meine Mama ist eine braune Tigerkatze, mein Vater ein roter, riesiger Kater. Meine Geschwister sind alle rot und männlich. Als einziges weibliches Tier bin ich braungrau getigert und zart. Ich fühle mich äusserst wohl in meiner Haut. Das Christkind hat dafür gesorgt, dass ich rechtzeitig zu Weihnachten wieder zu meinr Familie geführt wurde.Natürlich habe ich mich sofort zurechtgefunden. Ich kenne mich ja schliesslich aus.

Meine Menschen sagen, ich sei ein ganz besonderes, kostbares Weihnachtsgeschenk! Ob sie mich wiedererkennen? Aber selbstverständlich, da bin ich ganz sicher. Niemals würden sie es jedoch verraten. Es ist die Angst, belächelt zu werden, die die Menschen davon abhält, zu erzählen. Aber in ihren Weihnachtsherzen habe ich ein Licht entdeckt, welches genau so aussieht wie mein eigenes.

(Copyright Susanne Holzthüm)

 

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